Spice Market in Neu Delhi

Nacht überlebt. Weiter gehts. Gekonnt überreden wir einen Tuk Tuk Fahrer uns für 20 Rupien (28 Cent) zum Spice Market zu fahren. Der Preis war spottbillig, ich glaube sogar dass wir ihn verarscht haben. Sonst ist es immer umgekehrt und wir zahlen bereitwillig 150 Rupien für 45 Minuten Fahrt. Die Gegend verändert sich nach und nach aber kaum merklich. Weniger Autos, weniger befestigte Straße, dafür mehr Menschen, mehr Holzkarren, mehr Tiere, mehr von diesem Gefühl das mich während der gesamten Reise begleitet hat. Ich versuche mal es in Worte zu fassen. Größtenteils Faszination und Überweltigung, wie hier alles abläuft. Aber doch auch Beklemmung und große Anspannung, man hofft hier heil wieder raus zu kommen, obwohl man sich nicht zwangsläufig in einer gefährlichen Situation befindet. Ich habe mich vor der Reise informiert, was einem gesundheitlich passieren könnte und dies galt es alles zu vermeiden. Mücken oder Mosquitos gibt es in dieser Jahreszeit zum Glück nicht, aber die Hygiene lässt doch stark zu wünschen übrig. Man ist froh wenn man ein einigermaßen sauberes Hotel hat, Getränke gut verpackt sind und nicht von irgendwoher kommen. Doch in dieser Gegend ist man davon weit entfernt. Hühner werden auf offener Straße geschlachtet und streunende Hunde holen sich den einen oder anderen Happen aus den Kisten mit dem Fleisch, das eigentlich zum Verkauf gedacht ist. Öffentliche Toiletten sind weit und breit nicht zu sehen, so rein gar nichts was einem westlichen Tourist etwas Abstand bieten kann. Mitten drin eben. Ich stelle mir die Frage, ob ich hier wirklich als Fotograf unterwegs sein sollte oder eher als Beobachter. Ich traue mich nicht so wirklich zu fotografieren, so Sensationsgeil man als Fotograf auch ist. Nach einiger Zeit beschließen wir mit dem Tuk Tuk aus der Gegend zu verschwinden.